UWE HAND

UWE HAND

Auszüge aus „Malerei der Dämmerung – von den irritierenden Traumbildern
Uwe Hands“ von Dr. Jessica Ullrich
Die gestischen Strukturen der oft kiloschweren Leinwände bestehen aus unzähligen Farb- und Materiallagen, die mit allen möglichen Malmitteln und Instrumenten und unter höchstem körperlichen Einsatz gearbeitet sind. … er hinterlässt auf diese Weise tiefe schrundige Wunden in der Haut seiner Bilder. Hoch verdichtet provozieren die Arbeiten in ihrer Unmittelbarkeit eine Überwältigungsstruktur, die den Betrachter auf sich selbst zurückwirft und ihm kaum noch Möglichkeiten der Distanzierung lässt.
Wichtigster Bezugpunkt von Uwe Hands Malerei ist jedoch die Bildwelt David Lynchs, dessen filmische Erzähllogik er solange verdichtet und reduziert, bis er sie auf Einzelbilder reduziert hat. So entleiht er beispielsweise von Lynch das chiffrehafte Bild des brennenden Hauses, das für das voraussetzungslose Eindringen des Schreckens in einen Ort der Geborgenheit stehen kann. Uwe Hands Malerei handelt ebenso wie Lynchs Kino oft vom schockartigen Auftauchen des Fremden in vertraute Welten und vom Bedrohlichen, das der scheinbaren Idylle wesenhaft verbunden ist. (…) So beinhaltet die Darstellung des Schreckens (…) immer auch eine kathartische Wirkung und die Hoffnung auf eine potentielle Wiedergeburt.
… Uwe Hand fixiert dabei die Erhabenheit der Naturgewalten wie in einem Filmstil im Moment der Metamorphose (…) Thema scheint allein die schon von Edmund Burke beschriebene Ambivalenz des Erhabenen und zugleich Schönen zu sein, dem immer schon der Schrecken eingeschrieben ist (…) So gelingt Uwe Hand auf seiner Suche nach dem Mysteriösen der Erscheinung eine Darstellung des gegenwärtigen, fragil gewordenen Wirklichkeitszusammenhangs voll betörender Schönheit.

 

Biografie

lebt und arbeitet in Berlin
seit 1996 Dozentur an der UdK, Berlin
Lehraufträge an der Universitat des Bellas Artes, Barcelona, Université de Provence,
Aix-en-Provence, Hochschule für Gestaltung, Luzern, Bauhaus Akademie, Weimar, Kunsthochschule
Weissensee, Berlin, Muthesius Kunsthochschule, Kiel
1979 Meisterschüler bei Dietmar Lemcke an der Hochschule der Künste, Berlin
1973 – 1980 Studium der Malerei bei Ulrich Knispel und Dietmar Lemcke
1952 geboren in Schleswig
Einzelausstellungen (Auswahl)
2013 Galerie Lux, Berlin
Associacio Sant Lluc per l´Art de Mataro / Barcelona
Art Karlsruhe mit Galerie Lux
2011 Galerie Lux, Berlin
2006 „Der Anfang und das Ende“, Galerie Claudius, Hamburg (Katalog)
1996 Galerie am Savignyplatz, Berlin
1992 „Die Einsamkeit der Dinge“, Galerie am Savignyplatz, Berlin (Katalog)
1984 Galerie List, Hannover
1983 Kunstverein, Utrecht